Mit dem
deutschen Bildhauer Stephan Voigtländer und der koreanischen Malerin
Heryun Kim stellt die Ausstellung zwei Künstler aus sehr
unterschiedlichen Kulturkreisen vor. Die Kombination und Konfrontation von
Kunst christlich-europäischer und buddhistisch-asiatischer Prägung kann
durchaus eine Synthese eingehen, die den Blick auf das Einzelne steigert
und verdeutlicht.
Stephan Voigtländer steht in der abendländischen
Bildhauertradition und zeigt unter dem Titel „Geschöpfe"
naturalistische und sehr dynamisch gearbeitete Skulpturen von Mensch und
Tier. Beide Themenkomplexe haben häufig einen engen Bezug zu biblischen
Geschichten, vor allem jenen des Alten Testaments. Wir zeigen Werke aus
Holz, Keramik und in verschiedenen Metallgüssen. Einen Kontrapunkt zu den
Arbeiten Voigtländers bilden die sehr zurückhaltenden, auf extreme
Reduktion bedachten, in schwarzer Tusche auf Japanpapier ausgeführten
Zeichnungen der Südkoreanerin Heryun Kim. Dem asiatischen Kulturkreis
verpflichtet, bedient sie sich der traditionellen Technik, die der
Kalligraphie entlehnt ist. Die kleinformatigen Arbeiten sind auf weißer
Leinwand aufgezogen und scheinen durch ihre Leichtigkeit im Raum zu
schweben.
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Stephan Voigtländer wurde 1965 in Greifswald
geboren und lebt in Leipzig. Er arbeitete zunächst als Drechsler und
Restaurator. Nach absolvierter Steinmetzlehre begann er 1992 das Studium
der Bildhauerei an der Hochschule für Kunst und Design Burg
Giebichenstein in Halle/Saale, das er als Meisterschüler von Prof. Bernd
Göbel abschloss. Voigtländer ist Preisträger der Gedenkmedaille „300
Jahre Franckesche Stiftungen", der „Richard Robert
Rive"-Gedenkmedaille und des „Ruth-Leibnitz-Preises" der Neuen
Sächsischen Galerie in Chemnitz. Der Bildhauer hat an zahlreichen Einzel-
und Gruppenausstellungen teilgenommen. Arbeiten Voigtländers im
öffentlichen Raum finden sich als Platzgestaltungen in Waren/Müritz und
Roitzsch bei Bitterfeld. Freistehende Skulpturen schuf er für den
Englischen Garten in Lichtenstein/Sachsen, für Schloß Neuenhof
(Lüdenscheid), für die Bibliothek in Waren/Müritz und ein
Gemeindezentrum in Duisburg.
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S. Voigtländer "Eitelkeit", 2000,
Keramikglasiert, H: 35 cm
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Heryun Kim wurde 1964 in Südkorea geboren. Sie
studierte Germanistik, ab 1988 Malerei und Kunstgeschichte an der Seoul
National University. 1990 kam sie an die HdK Berlin, wo sie 1994 ihr
Malerei-Studium als Meisterschülerin von Prof. Klaus Fußmann abschloss.
Anschließend promovierte sie an der TU Berlin bei Prof. Robert Suckale im
Fach Kunstgeschichte über „Exotische Stilleben Erich Noldes".
Heryun Kim kehrte vor kurzem zurück nach Seoul und arbeitet dort als
freischaffende Malerin und Dozentin an der Seoul National University. Die
Künstlerin hatte seit 1998 Einzelausstellungen in den Galerien
Hörschelmann (Osnabrück), Müller-Brunert (Köln), Kruse (Flensburg), in
Kamp’s Galerie (Keitum/Sylt) und in der Galerie Netuschil in Darmstadt.
Im letzten Jahr wurden ihre Arbeiten, zu denen verschiedene Kataloge
vorliegen, in der Galerie Canzi in Busan/Südkorea ausgestellt.
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H. Kim "Boot", 1999,
Tusche/Reispapier, 33x33 cm
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